Archiv der Kategorie: Irak

Polizisten finden Massengrab nahe Bagdad

(Bildquelle: AMEPRES/clo – Archiv 2010 Al Hillah Iraq)

53 Leichen wurden von Irakischen Sicherheitskräften in einem Ort südlich der Hauptstadt Bagdad aufgefunden.

Den 53 toten Männern hatte man zur Hinrichtung die Augen verbunden und die Hände gefesselt, so die lokalen Behörden in Hilla. Nach den Behördenangaben fand man die Leichen in dem Dorf Chamissija. Wer die Toten waren, bliebt offen. Die Männer wurden vor mindestens einer Woche getötet. Chamissija wird überwiegend von Schiiten bewohnt und liegt ca. 30 Kilometer südöstlich von Hilla in der Provinz Babil.

Babil ist von den Kämpfen zwischen den ISIL-Milizen und den Regierungstruppen bisher weitgehend verschont geblieben. In der Gegend, wo das Massengrab entdeckt wurde, gab es noch überhaupt keine Kämpfe. 2006 und 2007 war die auch „Dreieck des Todes“ genannte Region bereits Brennpunkt des blutigen Bürgerkriegs zwischen Schiiten und Sunniten. Damals wurden in der Region viele ähnliche Massaker verübt.

Seit Beginn des Vormarsches der Terrorgruppe ISIL (ISIS) Anfang Juni eskaliert im Irak die Gewalt. Immer wieder werden auch Zivilisten getötet. Die Milizen der ISIL sind nach Erkenntnissen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch für diverse Massenexekutionen verantwortlich.

(Der komplette Artikel ist nur für Lizenzerwerber einsehbar. Mehr Informationen per Mail an krj@amepres.de)

autorkrj

Regierungsbildung im Irak stockt – Kämpfe nahe Bagdad

(Bildquelle: REUTERS/Thaier Al-Sudani)

Bagdad – Nach einem weiteren Rückschlag bei der Regierungsbildung schwindet die Hoffnung auf eine baldige politische Lösung des Irak-Konflikts.

Das Parlament verschob am Montag seine nächste Sitzung um mehr als einen Monat auf den 12. August, obwohl die Debatte am Dienstag hätte weitergehen sollen. Ein sunnitischer Abgeordneter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es gebe „weder einen politischen Konsens noch eine Einigung“ über die Verteilung der drei wichtigsten Posten. Die Gewalt im Land hielt unvermindert an. Die Regierung in Bagdad gab den Tod eines Generals bei Kämpfen gegen Islamisten nahe der Hauptstadt bekannt. Die kurdischen Sicherheitskräfte in Norden des Landes warfen der irakischen Luftwaffe vor, eine von ihnen gehaltene Stadt angegriffen zu haben.

Seit dem Sturz von Machthaber Saddam Hussein werden die drei wichtigsten Ämter im Irak unter den drei größten Bevölkerungsgruppen aufgeteilt: Der Regierungschef ist ein Schiit, der Parlamentspräsident ein Sunnit und der Präsident ein Kurde. Der bisherigen Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki wird vorgeworfen, dessen schiitische Glaubensgenossen zu bevorteilen. Sein Beharren auf eine Kandidatur führte am vergangenen Dienstag dazu, dass die erste Parlamentssitzung seit der Wahl im April im Streit endete. Die Bildung einer neuen Regierung mit einer größeren Beteiligung von Sunniten und Kurden gilt als Bedingung für ein Ende der Gewalt im Irak.

Weiterlesen…

reubanner

Obama stockt Schutz für US-Botschaft in Bagdad auf

(Bildquelle: AMEPRES/tst / US-Botschaft in Bagdad 2013)

Angesichts der erbitterten Kämpfe im Irak haben die USA bis zu 200 weitere Soldaten für den Schutz ihrer Botschaft in Bagdad entsandt.

Diese sollten die diplomatische Vertretung sowie den internationalen Flughafen in der irakischen Hauptstadt schützen, kündigte US-Präsident Barack Obama in einem Schreiben an den Kongress an. Falls dies notwendig werde, seien die Soldaten auch für den Kampf gerüstet. Im Irak wurden im Juni fast 2000 Menschen bei Gefechten und Anschlägen getötet.
Das US-Verteidigungsministerium teilte in Washington mit, die zusätzlichen Soldaten seien bereits am Sonntag im Irak eingetroffen. Sie seien auch mit Drohnen ausgestattet. Damit könnte etwa Personal geschützt werden, sollte die Botschaft evakuiert werden müssen. Zu den Aufgaben der Militärangehörigen, die auch über Hubschrauber verfügen, zählt zudem die nachrichtendienstliche Aufklärung. Die Soldaten sollten so lange im Irak bleiben, „wie die Sicherheitslage diese erfordert“, hieß es weiter.

Mitte Juni hatte Obama bereits die Entsendung von bis zu 275 Soldaten verkündet, die US-Bürger und die Botschaft im Irak schützen sollen.

Weiterlesen…

afpbanner

USA schicken weitere Soldaten in den Irak

(Bildquelle: REUTERS/Stringer / IRAQ – Tags: CIVIL UNREST MILITARY)

Washington – Die USA verstärken ihre Militärpräsenz im Irak weiter.

Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums gab am Montag in Washington die Verlegung von weiteren 300 Soldaten in das von sunnitischen Islamisten bedrohte Land bekannt. Zudem würden weitere Hubschrauber und Drohnen in den Irak verlegt. Am Sonntag seien bereits 200 Soldaten des neuen Kontingents in der irakischen Hauptstadt Bagdad eingetroffen, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby.

Weiterlesen…

reubanner

Irak: In der Provinz Anbar eskaliert die Gewalt erneut

Originalartikel vom 05.01.2014 auf kreyerleiBLOG:
http://african.af.ohost.de/kreyerlei/2014/01/05/irak-der-provinz-anbar-eskaliert-die-gewalt-erneut/

Seit dem gestrigen Samstag beschießt die irakische Armee Falludscha. Lt. Gen. Rasheed Fleih, Oberbefehlshaber des Militärkommandos in Anbar, sagte im Irakischem Staatsfernsehen, dass “zwei bis drei Tage” notwendig seien, um die ISIS aus Falludscha und Ramadi zu verdrängen. Kämpfer der Al-Qaida-nahen Organisation “Islamischer Staat im Irak und in Syrien” (ISIS) hatten die westirakische Stadt am Donnerstag unter ihre Kontrolle gebracht.

CNN meldete, dass laut einem Mediziner des Falluja General Hospitals mindestens sieben Menschen getötet und weitere 31 verletzt wurden. Augenzeugen berichteten am Freitag bereits, dass die Stadt menschenleer sei. Lediglich schwer bewaffnete Militärs seien zu sehen und permanent Schüsse zu hören. Per YouTube-Video warnten ISIS-Kämpfer alle Anhänger von Ministerpräsident Nuri al-Maliki: “Ihr müsst aufhören al-Maliki dabei zu helfen Verbrechen in Anbar zu begehen – oder ihr müsst mit strengen Strafen rechnen.”

Ihren Höhepunkt erreichten die Kämpfe zwischen Sunniten und Schiiten während des Irakkrieges in den Jahren 2006 und 2007. Seit dem Abzug der US-Truppen im Jahr 2011, wurde die sunnitische Minderheit im Irak zunehmend an den Rand gedrängt. Die Sunniten werfen al-Maliki vor, die Macht im Irak nur durch Massenverhaftungen von Sunniten erreicht zu haben. Diesen Konflikt hat Al-Quaida schon sehr früh als Nährboden für eine Radikalisierung der Bevölkerung genutzt und beginnt nun, ähnlich wie im Süden Jemens, eigene Gebiete zu erobern.

Die Kämpfer der ISIS operieren aus ihren Verstecken in der syrisch-irakischen Wüste heraus und profiliert sich so als Verteidiger der Sunniten gegenüber der von Schiiten beherrschten Zentralregierung in Bagdad. So gewinnen sie die Unterstützung vieler Sunniten, die ihren Protest bislang friedlich ausdrückten. Verantwortlich dafür sind auch politisch unkluge Aktionen der Regierung in Bagdad: Die Anfang letzter Woche umgesetzte Auflösung eines Protestlagers, in denen die Sunniten seit einem Jahr gewaltfrei gegen ihre Diskriminierung protestierten, ist eine solche.

Diesen Artikel können Sie zur Veröffentlichung in Ihrem Medium erwerben. Werden Sie jetzt Mitglied bei kreyerlei oder melden Sie sich bitte an, um den gesamten Artikel zu lesen.