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Aktuelle Lage in Kobane: Kobane von oben – Das Ausmass der Zerstörung

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Lesen Sie unseren Ticker zur aktuellen Lage in der umkämpften Stadt:

DIENSTAG 17.02.2015

09:45: Kobane von oben – Das Ausmass der Zerstörung

09:00: Kurden erobern 163 Dörfer um Kobane vom IS zurück

Bildquelle: keystone
(Bildquelle: keystone)

Laut der Opposition nahestehende Syrische Beobachtungsgruppe für MenschenrechteKurdische, haben kurdische Einheiten in Verbindung mit massiven Luftschlägen durch die Koalition rings um die nordsyrische Stadt Kobane zahlreiche Dörfer von der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) zurückerobert. In den vergangenen drei Wochen habe der IS über mindestens 163 Dörfer die Kontrolle verloren, teilte die Beobachtungsstelle weiter mit. Auch von Rebellengruppen, die dem IS feindlich gegenüber stehen, sollen die kurdischen Kräfte unterstützt worden sein.

Dennoch kontrolliert die IS-Miliz noch immer weite Teile im Norden und Osten Syriens, darunter einen Streifen nördlich der Grossstadt Aleppo.

Unsere Quellen in Kobane melden unterdessen, dass die Lage in der Stadt selbst ruhig ist. Immer mehr Flüchtlinge kehren von der Türkei zurück. Oft finden sie ihre völlig zerstörten Häuser vor und leben bei Nacht-Temperaturen um den Gefrierpunkt gemeinsam mit ihren Kindern in den Ruinen.

Der Friedensplatz in Kobanes Stadtzentrum. Während der Betonadler die Kämpfe überstanden hat, liegt die Innenstadt in Schutt und Asche. (Bildquelle:  keystone)
Der Friedensplatz in Kobanes Stadtzentrum. Während der Betonadler die Kämpfe überstanden hat, liegt die Innenstadt in Schutt und Asche. (Bildquelle: keystone)

Internationale Hilfe kommt nur schleppend in Kobane an. Ein Konzept für den Wiederaufbau gibt es noch nicht.


(Quelle: ZDF-Auslandsjournal – siehe auch die Doku dazu)

DIENSTAG 03.02.2015

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Artikel: Einwohner kehren zurück

DONNERSTAG 29.01.2015

10:00: Einig sind sich unsere Quellen in der Stadt mit unserem Freund Tom, der sich seit gestern in Kobane befindet, darüber, dass sich die IS-Kämpfer gänzlich aus der Stadt zurückgezogen haben.

Zurück bleibt eine nahezu komplett zerstörte Stadt. Die „Notkrankenhäuser“, die man im Untergrund eingerichtet hat, versorgen die dringlichsten Verletzungen, das Hospital selbst ist ebenso zerstört wie die Wasser- und Stromversorgung.

In den letzten Tagen sind bereits einige Bewohner Kobanes aus der Türkei, wo sie vorübergehend Schutz gesucht hatten, wieder zurückgekehrt. Viele waren das jedoch noch nicht. Derzeit leben geschätzt ca. 8000-10000 Zivilisten in der zerstörten Stadt. Auf türkischer Seite versucht man zu verhindern, dass Frauen und Kinder nach Kobane zurück gehen. Noch ist die Lage zu unsicher und ein Leben in Kobane kaum möglich.

Die Kämpfe gegen den IS haben sich nun auf die rund 350 Dörfer im unmittelbaren Umland Kobanes verlagert. Dort konnte man erst drei Dörfer vom „Islamischen Staat“ zurück erobern. Der IS kontrolliert damit nach wie vor das Umland Kobanes. Die Geräusche von Flugzeugen, Hubschraubern und immer wieder auch heftigen Detonationen sind Beleg dafür, dass der Kampf, mit der Befreiung der Stadt selbst, noch lange nicht zu Ende ist.

FREITAG 23.01.2015

09:30: Student Ingo Dauben wollte sich selbst ein Bild vom Krieg gegen die Terrormiliz machen und fuhr nach Kobani. Dort fand er Verwüstung – aber auch ungebrochenen Siegeswillen. Ein Augenzeugenbericht. DIE WELT sprach mit ihm:

Bildquelle: Ingo Dauben (Interview veröffentlicht auf WELT.DE)
Bildquelle: Ingo Dauben (Interview veröffentlicht auf WELT.DE)

Vor vier Monaten hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ihren Angriff auf die syrisch-türkische Grenzstadt Kobani begonnen. Nur mit der Luftunterstützung der internationalen Koalition konnten kurdische Truppen die Extremisten abwehren. Heute ist nahezu der gesamte Ort wieder unter kurdischer Kontrolle. Weit über 1000 IS-Kämpfer sollen getötet worden sein. Aber die Terrormiliz gibt nicht auf und startet immer wieder neue Angriffe. Kobani bleibt eine der gefährlichsten Städte der Region. Trotzdem reiste Ingo Dauben aus Geldern (Nordrhein-Westfalen) in die umkämpfte Grenzstadt. Der 27-jährige Student der Sozialpädagogik wollte sich persönlich ein Bild machen. Nach seiner zehntägigen Reise ist er wieder zu Hause und spricht zum ersten Mal über seine Erfahrungen.

Die Welt: Wie kommt man dazu, freiwillig in den Krieg zu ziehen und sein Leben zu riskieren?

Ingo Dauben: In Deutschland hörte ich immer, wie grausam die IS-Terroristen sind und wie schlecht es den Tausenden von Flüchtlingen geht. Aber viel mehr Informationen gab es kaum. Deshalb habe ich mich entschlossen, mir das einmal direkt vor Ort anzusehen. Die Kurden kämpfen gegen die momentan gefährlichste Bedrohung der Menschheit und sie kämpfen nicht nur für sich selbst, sondern auch für uns.

Welt: Wie haben Sie die Kriegsstadt Kobani erlebt?

Dauben: Am ersten Tag habe ich eine kleine Tour mit Journalisten zur Orientierung gemacht. Das war sehr eindrucksvoll, die Stadt, die Menschen. Alles ist perfekt organisiert. Jeder macht das, was er am besten kann. Ich war im Krankenhaus. Dort arbeiten Ärzte und Pflegepersonal unter den schlimmsten Bedingungen, aber alle sind höchst professionell. In nur 15 Minuten wurden sechs Verwundete eingeliefert, darunter ein kleines Kind mit schweren Verbrennungen. Sie alle wurden schnell und bestens versorgt. Ich habe vormittags in der Logistik geholfen. Da wurden alle Hände benötigt, um Lieferungen an die einzelnen, geheimen Versorgungspunkte in der Stadt zu verteilen. Da kamen auch Kämpfer, um Lebensmittel, Wasser und Zigaretten zu übernehmen. Nachmittags bin ich dann meist an die Front gegangen.

Bildquelle: Ingo Dauben (Veröffentlicht auf Ingos Twitter-Account @ingodbn)
Bildquelle: Ingo Dauben (Veröffentlicht auf Ingos Twitter-Account @ingodbn)

Welt: Die Kampflinie liegt noch innerhalb der Stadt?

Dauben: Kobani ist wirklich kein großer Ort. Zu Fuß ist man in zehn oder 15 Minuten an der Front. Der IS steht am östlichen und westlichen Rand von Kobani. Deshalb können die Islamisten noch immer die ganze Stadt beschießen.

Welt: Wie sieht es an der Front aus?

Dauben: Vom IS ist man nur durch eine Straße getrennt. Da liegen nicht mehr als 25 Meter dazwischen. Nachts versuchen IS-Kämpfer, an Kurdenstellungen heranzuschleichen, um sie dann im Morgengrauen in die Luft zu sprengen. Die Kobani-Verteidiger haben mir gesagt, wenn die Stadt erst einmal von den Terroristen gesäubert sei, dann sei alles kein Problem mehr. Die umliegenden Dörfer seien danach leicht zu befreien. Da gebe es nur offenes Gelände und kaum Orte, die Schutz bieten könnten.

Welt: Aber das scheint noch zu dauern. Die IS-Kämpfer wollen offenbar nicht aufgeben.

Dauben: Ja, allerdings! Ich erinnere mich noch an eine groß angelegte IS-Offensive am 6. Januar. Sie wollten die sogenannte schwarze Schule zurückerobern. Das ist ein strategisch zentraler Punkt in Kobani. Sie griffen mit zwei Panzern an. Nachts flog die Koalition permanent Luftangriffe. Früh morgens konnten die beiden Panzer mit Katjuscha-Raketen zerstört und der Angriff zurückgeschlagen werden. Danach dachten alle, jetzt sei endgültig Schluss. Aber nein, der IS machte weiter.

Welt: Sie scheinen sich sehr schnell an den Krieg gewöhnt zu haben. Hatten Sie keine Angst?

Dauben: Nein, man gewöhnt sich sehr schnell daran. Das hat mich auch gewundert. Angst hat man keine, obwohl in Kobani überall und jederzeit Mörsergranaten einschlagen können. Um 16 Uhr geht die Sonne unter und man sollte draußen im Dunkeln nie mit Taschenlampe gehen – wegen der Drohnen und der Scharfschützen.

Welt: Sie konnten nachts ruhig schlafen?

Dauben: Ja, selbst die nächtlichen Bombardements waren kein Problem. Zuerst hört man das Flugzeug, dann kurze Zeit später eine Explosion oder auch drei hintereinander. Man verbindet ja etwas Gutes mit den Luftangriffen der Koalition. Ich erinnere mich an einige Kinder, die nach einem Bombenangriff voller Freude lachten.

Welt: Haben Sie an der Front die Kämpfer nicht gestört?

Dauben: Nein, im Gegenteil. Das war gut für die Moral, wenn sich ein Deutscher direkt an der Kampflinie zeigt. Ich habe viele Stunden mit den Kämpfern verbracht, wenn nicht viel los war. Sie waren nett und zuvorkommend. Der Kampf wird von jungen Männern und Frauen geführt, die meisten sind nicht älter als 20 Jahre und haben uralte Waffen. Ein Scharfschütze zeigte mit sein Gewehr, das noch aus dem zweiten Weltkrieg stammte. Keiner trägt eine Schutzweste oder einen Helm.

Welt: In Kobani haben die syrisch-kurdische Miliz YPG und die Kämpfer der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) Verstärkung von den Peschmerga-Truppen aus der autonomen Kurdenregion im Irak bekommen. Auch eine kleine Einheit der Freien Syrischen Armee (FSA) ist in der Stadt. Sind die alle gemeinsam an der Front?

Dauben: Nein, in vorderster Linie kämpfen nur Einheiten der YPG und PKK. Die Peschmerga sind mit ihrer schweren Artillerie relativ weit hinten. Sie haben auch ein besseres Leben als die anderen. Nach einigen Wochen werden sie abgelöst. Ihre Verpflegung ist auch besser. Sie haben Schafe mitgebracht, um frisches Fleisch zu haben. Keiner der Peschmerga-Kämpfer gibt je einen Schuss auf den IS ab. Sie sind nur für die Artillerie zuständig.

Bildquelle: Ingo Dauben (Interview veröffentlicht auf WELT.DE)
Bildquelle: Ingo Dauben (Interview veröffentlicht auf WELT.DE)

Welt: Und die FSA?

Dauben: Ihre Kämpfer sind ebenfalls hinter der Front untergebracht. Nur selten kämpfen sie ganz vorne.

Welt: Kobani liegt in Trümmern. Wie muss man sich das Stadtbild vorstellen?

Dauben: Alles kaputt, könnte man sagen. Auf dem bekannten Friedensplatz der Stadt steht kein Gebäude mehr. Überall sind Barrieren aufgebaut, um die IS-Selbstmordattentäter mit ihren Fahrzeugen aufzuhalten. Überall liegen tote IS-Kämpfer. Wegen der Scharfschützen und versteckten Bombenfallen ist es zu gefährlich, sie zu bergen und zu beerdigen. Einer von ihnen lag zwölf Tage auf der Straße. Ich konnte erkennen, dass er aus dem asiatischen Raum stammte.

Welt: Gibt es nach wie vor Zivilisten in der Stadt?

Dauben: Ja, einige sind noch da und leben dort ohne Wasser und Strom. Andere haben sich Zelte unmittelbar in der Nähe des Grenzzauns zur Türkei gebaut. Viele schlafen auch auf Anhängern, in Kleinbussen oder in Autos. Manche von ihnen sind aus der Türkei zurückgekommen, weil sie dort nicht bleiben konnten oder wollten. Sie sagten, sie zögen es vor, notfalls in ihrer Heimat zu sterben.

(Ganzes Interview auf welt.de lesen…)

Unterdessen spricht die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte davon, dass der IS nur noch 15 % des Stadtgebietes von Kobane hält. Unsere Quellen in der Stadt wollen das so nicht bestätigen und schon gar nicht prozentuelle Angaben bezüglich der kontrollierten Gebiete machen. Einig ist man sich aber in Konbane darüber, dass der IS zwar langsam aber stetig an Boden verliert.

Seit Dienstag ist der strategisch sehr wichtige Mistanour-Hügel wieder in der Hand der Kurden und konnte nun auch gesichert werden. Auch das ist Zeichen dafür, dass der IS Stellung um Stellung verliert.

Die IS-Milizen kontrollieren jedoch weiterhin fast das gesamte Umland von Kobane und damit auch wichtige Nachschubwege in die Stadt.

DIENSTAG 20.01.2015

10:15: Kurden melden Erfolge gegen den „Islamischen Staat“ in Kobane

SONNTAG 11.01.2015

13:00: Zanayar Omrani über die Situation in der Stadt – IS hält noch ca. 30% der Stadt

Zanyar Omrani, ein iranischer Kurde und Filmemacher, hat zwei Wochen in Kobane gedreht. Seine für das BBC entstandene Reportage zeigt den Alltag der kurdischen YPG-Kämpfer und wie es um die Stadt steht:

Unsere Kontakte in Kobane sprechen aktuell davon, dass noch knapp 1/3 der Stadt in der Hand des IS ist.

MITTWOCH 17.12.2014

10:00: Drei-Wochen-Rückblende – das passiert in Kobane

Man könnte vermuten, dass das Interesse der Medien an Kobane schwindet. Doch dies ändert nichts daran, dass sich in den letzten drei Wochen in der Stadt kaum etwas geändert hat und es schon alleine deshalb schwierig ist, einen tagtäglichen Infostream aufrecht zu erhalten.

Wir fragen nach wie vor zweimal täglich unsere Kontakte in und um Kobane ab, stehen in permanentem Kontakt mit unseren Freunden, die tagtäglich im türkischen Grenzgebiet unterwegs sind und monitoren so die Situation in der Stadt und der Region.

In den letzten drei Wochen hat sich nur wenig verändert. Der IS konnte keine weiteren Stellungen erobern. Ebenso haben es YPG und die mittlerweile 300 Peschmergas geschafft, die befreiten Stadtteile zu sichern. Dennoch bleibt dem IS eine Versorgungs- und Nachschubroute im Osten über Girê Spî. So kommen nach wie vor Munition, Waffen, Verpflegung und neue IS-Einheiten nach Kobane.

Die Kämpfe sind weniger geworden, auch die Luftangriffe der Koalition, doch gibt es fast täglich teilweise heftige Scharmützel im Zentrum und an der Ostfront. Täglich sterben Menschen – täglich wird die Zerstörung größer. Kobane ist längst ein Ort, der kein Ort mehr ist. Der Kampf ein Kampf der Strategie wegen, nicht zuletzt der moralischen. Ein Kampf gegen den IS, längst keiner mehr um Kobane.

Nachfolgend liefern wir Ihnen unkommentiert die letzten YPG-Presseerklärungen nach, ebenso aktuelles Bildmaterial verschiedener Quellen.

Die täglichen Pressemitteilungen der YPG können Sie unter http://twitter.com/DefenseUnits verfolgen.


FREITAG 28.11.2014

09:00: Zerstörung von unverstellbarer Dimension – IS-Nachschub nicht unterbrochen

Am Donnerstag gab es wieder heftige Kämpfe im Osten. Dabei verschiebt sich die Kampflinie der Ostfront durch kurdische Geländegewinne immer weiter in Richtung Stadtzentrum. YPG-nahe Quellen meldeten gestern die Rückeroberung der Khansa Schule und so die Einnahme mindestens einer strategisch wichtigen Stellung. Unsere Quellen konnten das Vorrücken der kurdischen Verteidiger in diesem Gebiet bestätigen.

Die Zerstörungen in der Stadt haben mittlerweile eine unvorstellbare Dimension erreicht. Bilder und Berichte des kurdischen Journalisten Mustafa Bali, der aus Kobane berichtet, zeigen die Auswirkungen beständiger Mörserangriffe und Luftschläge.

Auch gestern meldeten unsere Kontakte in Kobane wieder 6 Luftschläge und heftige Mörsergefechte zwischen Kurden- und IS-Stellungen. Die wenigen Beobachter vor Ort sind sich auch einig darüber, dass der IS weiterhin täglich Nachschub an Munition und Kämpfer nach Kobane bringt. Die Nachschubwege der Dschihadisten sind längst nicht gänzlich unterbrochen.

Mustafa Bali glaubt, dass die komplette Rückeroberung Kobanes und die Sicherung der Stadt bis zu zwei Jahren dauern kann. Die IS-Milizen haben große Teile der Stadt vermint. Zurück eroberte Gebiete bleiben so für lange Zeit ein potentieller Gefahrenherd. Auch ist der Widerstand der Rebellen keineswegs gebrochen: Obwohl sie derzeit deutlich ins Hintertreffen geraten, ist deren militärisches Potential riesig und jede abgefeuerte Granate richtet großen Schaden an. Bis die Stadt zurück erobert ist, liegt sie vermutlich in großen Teilen in Schutt und Asche. So ist Kobane nicht nur ein Symbol für den kurdischen Widerstand, sondern eben auch für die Sinnlosigkeit von Krieg.

Just for Info (Nicht durch uns verifiziert):

MITTWOCH 26.11.2014

10:00: YPG nimmt IS Waffen ab

Einheiten der YPG konnten nach eigenen Angaben in Kobane eine größere Menge Waffen der IS beschlagnahmen.

In der Nacht gab es heftige Feuergefechte im Stadtzentrum. Im Nordosten, nahe der türkischen Grenze, haben die kurdischen Verteidiger erneut Geländegewinne gemeldet. Aktuell wird nach Angaben unserer Quellen im östlichen Stadtzentrum gekämpft.

DIENSTAG 25.11.2014

09:00: YPG an der Ostfront immer stärker – Kämpfe auch im Süden

Gestern und in der Nacht konnten YPG und Peschmerga zurückeroberte Stellungen im Osten Kobanes sichern und Nordosten weiter vorrücken. Es gab schweren Mörserbeschuss seitens Peschmerga und IS auf die jeweiligen Stellungen des Gegners. YPG-Kräfte haben nach Aussage unserer Quellen im Osten die Kontrolle über ein zusammenhängendes Gebiet in der Nähe des Gemüsemarkt bis zum Freiheitsplatz sowie Teile der 24. Straße.

Unsere Kontakte berichten ebenfalls von anhaltenden Feuergefechten im Süden. Geländegewinne gab es im Häuserkampf dort jedoch nach unseren Informationen gestern nicht.

In der Nacht zum Montag sowie gestern in den Morgenstunden konnten unsere Quellen 6 Luftangriffe auf Ziele in der Stadt zählen. Ein Einschlag im Südosten hat mehrere vom IS kontrollierte Gebäude zerstört. Dort wurden vermutlich auch mehrere Milizen getötet, die sich in einem der getroffenen Häuser verschanzt hatten.

Nachtrag Video (vermutlich vom Sonntag – nicht durch uns verifiziert):

SONNTAG 23.11.2014

12:15: Regen sorg für Verschnaufpause – YPG auf dem Vormarsch

Anhaltender Regen hatte gestern für eine Verschnaufpause gesorgt und den Vormarsch der Verteidiger auf weitere IS-Stellungen im Osten gebremst. Der IS kommt dennoch immer weiter ins Hintertreffen. Auch die aktuelle Situations-Map von Nathan Ruser zeigt dies:

Neue Gerüchte, dass der IS Verstärkung von Kämpfern aus Tall Abyad bekommt, machen derweil die Runde. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob sich dies bestätigt und ob das die Rückeroberung Kobanes durch die kurdischen Kräfte verzögern kann.

Noch ein nettes Pic vom Samstag:

FREITAG 21.11.2014

09:10: IS im Nordosten verdrängt – Kämpfe im Zentrum

Eine unserer Quellen hatte bereits gestern Vormittag gemeldet, dass die letzten Stellungen des IS im Nordosten Kobanes zurückerobert werden konnten und der nordöstliche Teil der Stadt somit wieder komplett in kurdischer Hand ist. Leider bekamen wir hierzu keine Bestätigung durch einen zweiten Kontakt.

Jetzt ist jedoch ein FSA-Video aufgetaucht, was diese Meldung bestätigt:

Krypt0N1ght hat hier versucht, das Video zu verifizieren. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Nordosten zurückerobert werden konnte zwar, nur absolut sicher ist das noch nicht.

Positiv ist auch das Vorankommen der kurdischen Verteidiger im Stadtkern zu bewerten. Seit Tagen sind die Milizen im Kampf um Kobanes Zentrum deutlich unterlegen. Die Rückeroberung des zentralen Verwaltungsgebäudes ist nur noch eine Frage der Zeit. Die Kämpfe halten an.

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