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Israel hebt Busverbot für Palästinenser auf

(Bildquelle: dpa)

Jerusalem – Israels Präsident Benjamin Netanjahu hat das Pilotprojekt zu getrennten Bussen für Israelis und palästinensischen Pendlern nach nur einem Tag wieder aufgehoben. Der Imageschaden wirkt wohl schwerwiegender als gedacht.

Israels neuer Vize-Verteidigungsminister Ben Dahan, ein Ultranationaler aus der Partei Jüdisches Heim, pries Mittwochmittag gerade den Segen für Siedler, von nun an nicht mehr in überfüllten Linienbussen neben Palästinensern sitzen zu müssen. Da erfuhr er zur bitteren Enttäuschung – und das auch noch von einer linken Meretz-Abgeordneten – sein Boss habe nun doch die Meinung geändert. Und so währte das auf drei Monate veranschlagte Pilotprojekt, im öffentlichen Nahverkehr getrennte Busse für Israelis und palästinensische Pendler einzuführen, vorerst nur einen Tag.

Die Entscheidung kam von höchster Stelle. Premier Benjamin Netanjahu hatte seinem Parteifreund, Verteidigungsminister Mosche Jaalon, bedeutet, das kontroverse Programm müsse auf der Stelle suspendiert werden. Die empörten Reaktionen auf das am Vortag in aller Stille realisierte Vorhaben, Palästinensern die Benutzung israelischer Busse zu untersagen, ließen daran keinen Zweifel: Der Imageschaden für Israel war enorm. Zumal sich das Land seit Jahren gegen Vorwürfe wehrt, es sei mit seiner Besatzungspolitik in den palästinensischen Gebieten auf bestem Wege, ein Apartheid-Staat zu werden.

Auf einmal hörte man solche Beschuldigungen sogar aus dem Munde israelischer Oppositionspolitiker, die die neue Bus-Vorschrift rassistisch nannten und mit der Segregationspolitik verglichen, wie sie einst in Südafrika üblich war. Eine solche Trennung von Arabern und Juden sei eine „Demütigung“ und werde „nur neuen Hass auf Israel in der Welt entflammen“, verkündete Oppositionschef Itzchak Herzog.

Weitreichende Einschränkungen

Die Anweisung aus dem Verteidigungsministerium beschränkte sich auch nicht allein auf ein Verbot für in Israel arbeitende Palästinenser, bei der Heimreise ins Westjordanland Siedlerbusse zu benutzen. Sie verlangte von ihnen zusätzlich, über denselben Checkpoint zurückzukehren, über den sie eingereist waren, um sich dort jeweils registrieren zu lassen.

Der Plan hätte die Reisezeiten für die Betroffenen um täglich bis zu zwei Stunden verlängert. Die Begründung, das Ganze diene der israelischen Sicherheit, überzeugt schon deshalb nicht, weil Palästinenser eine israelische Arbeitserlaubnis erst nach akribischer Überprüfung bekommen.

Wer auf israelischen Baustellen schuftet, in israelischen Supermärkten einkauft, kann mithin kaum ein Sicherheitsrisiko sein, wenn er im israelischen Bus heimfährt. Die einflussreiche Siedlerlobby hatte dagegen eingewandt, Araber im Bus erhöhten die Gefahr sexueller Belästigung für israelische Frauen und verbreiteten eine „unangenehme Atmosphäre“.

Rivlin erleichtert

Jetzt ist die Sache bis auf weiteres vom Tisch, worüber sich nicht zuletzt Staatspräsident Reuven Rivlin, ein Protagonist jüdisch-arabischer Koexistenz, erleichtert äußerte. Besser wäre allerdings gewesen, so Rivlin, manche der „unerfreulichen Stimmen für Separation“ wären gar nicht erst laut geworden. Schließlich wird auf internationaler Ebene derzeit sehr genau beobachtet, was Israels neue rechtsreligiöse Regierung im Umgang mit dem palästinensischen Konflikt unternimmt. Bereits die Ernennung von Innenminister Silwan Schalom, ein erklärter Gegner der Zwei-Staaten-Lösung, zum Regierungsbeauftragten für den (nicht existenten) Friedensprozess, dämpft Hoffnungen auf neue Verhandlungen. Reihenweise haben sich dennoch europäische Außenpolitiker angesagt, die genau darauf drängen wollen. Die Vorhut machte am Mittwoch EU-Außenpolitikchefin Federica Mogherini. „Der Status quo ist keine Option“, betonte sie in ihren Gesprächen in Jerusalem.

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Tumultartige Szenen im israelischen Parlament: Netanjahu stellt Regierung vor

(Bildquelle: Ronen Zvulun / Reuters)

Zwei Monate nach seinem Wahlsieg hat Israels konservativer Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seine neue Regierung vorgestellt.

Unter lauten Zwischenrufen der Opposition verlas der Likud-Chef Benjamin Netanjahu am Donnerstag im Parlament die Namen seiner Minister.

Zwei Monate nach seinem Wahlsieg hat Israels konservativer Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seine neue Regierung vorgestellt. Unter lauten Zwischenrufen der Opposition verlas der Likud-Chef am Donnerstag im Parlament die Namen seiner Minister.

Mehrere Abgeordnete wurden während der tumultartigen Sitzung, die mit zweistündiger Verspätung begonnen hatte, von Ordnern aus dem Saal geführt.

Netanjahu sprach sich angesichts der politischen Instabilität in Israel für eine Änderung des Wahlsystems aus. Er rief den Oppositionsführer Izchak Herzog vom Mitte-Links-Bündnis dazu auf, sich seiner Koalition anzuschliessen. Herzog griff Netanjahu jedoch scharf an und verglich dessen Regierungsbündnis mit einem «Zirkus».

Keine Bewergung im Nahost-Friedensprozess

Silvan Schalom (Likud) soll Innenminister und Vize-Ministerpräsident werden, Mosche Jaalon (Likud) bleibt Verteidigungsminister. Joav Galant von der Mitte-Rechts-Partei Kulanu wird Bauminister, der Kulanu-Chef Mosche Kachlon Finanzminister.

Naftali Bennett von der Siedlerpartei wird Bildungsminister, seine Parteikollegin Ajelet Schaked Justizministerin. Arie Deri von der strengreligiösen Schas wird Israels Wirtschaftsminister. Das Aussenministerium behält Netanjahu zunächst selbst.

Netanjahus aus fünf Parteien bestehende rechts-religiöse Regierung hat eine hauchdünne Mehrheit von 61 der 120 Sitze.

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Israels neue Regierung: Konservativ und mit knapper Mehrheit

(Bildquelle: AMEPRES/euronews-screen/mag)

Es war eine Regierungsbildung fast in letzter Minute. Kurz vor dem Ablauf der Frist am Mittwochabend hatte Benjamin Netanjahu seine Koalition gefunden, an der neben seinem konservativen Likud-Block vier weitere Parteien beteiligt sein werden.

Kurz vor Toresschluss gab es eine Einigung mit der nationalreligiösen Bayit-Yehudi-Partei. Zuvor hatten sich bereits Kulanu, die Partei des ehemaligen Likud-Mannes und Wohlfahrtsministers Mosche Kachlon, die ultraorthodoxe Schas-Partei und das Bündnis “Vereinigtes Thora-Judentum” zu einer Zusammenarbeit bereit erklärt.

In einem Interview kurz vor der Wahl Mitte März war Netanjahu gefragt worden:
“Wird es mit Ihnen als Ministerpräsident keinen palästinenischen Staat geben?” Netanjahu hatte entgegnet: “So ist es. Es wird eine internationale Initiative geben, um zu den Grenzen von 1967 zurückzukehren und Jerusalem zu teilen. Wir müssen eine starke nationale Regierung bilden, die von Likud angeführt wird, um diese Gefahr zurückzudrängen.”

Die Koalition verfügt künftig über 61 von 120 Knesset-Sitzen, das ist eine Minimal-Mehrheit. Abweichler kann sich Netanjahu also keine leisten und hat es mit einer zahlenmäßig fast ebenbürtigen Opposition zu tun.

Die Palästinenser reagierten auf die Bekanntgabe der neuen Regierungskoalition mit Empörung. Diese sei “gegen Frieden und Stabilität”. Nabil Abu Rdainah, Sprecher von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, sagte: “Das ist eine rechtsgerichtete Regierung, die vom Siedlungsbau überzeugt ist, die die Zwei-Staaten-Lösung ablehnt und auf eine langfristige politische Lähmung aus ist. Das wird sich auf die Region auswirken und ist nicht nur für die Palästinenserfrage eine Gefahr, sondern für das gesamte politische Klima in der Region.”

Einer der größten Streitpunkte ist und bleibt der israelische Siedlungsbau im Westjordanland und auf den Golanhöhen.

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Israels neue Regierung steht – Netanjahu führt rechtes Bündnis

(Bildquelle: dpa)

Der Koalitionspoker in Israel dauerte fast bis zur letzten Minute. Netanjahu konnte sich eine hauchdünne Mehrheit sichern – jetzt führt er eine der extremsten Regierungen der vergangenen Jahrzehnte.

Jerusalem – Nur Stunden vor Ablauf der gesetzlichen Frist ist es Premier Benjamin Netanjahu am Mittwochabend doch noch gelungen, eine Rechtsregierung auf die Beine zu stellen. Sie hat nur eine knappe Mehrheit – eine Stimme mehr als die Opposition, sie allerdings kam Netanjahu teuer zu stehen. Fast in allen Punkten musste er den Wünschen der Nationalisten von Naftali Bennett nachgeben. Dessen Fraktion Jüdisches Heim, die in der Knesset über acht Mandate verfügt, erhält drei Ministerämter. Bennett selbst wird Erziehungsminister, seine enge Vertraute Ajelet Schaked bekommt das Justizministerium. Das dritte Ressort steht noch nicht endgültig fest. Vorerst reichte die grundsätzliche Einigung, um Staatspräsident Reuven Rivlin vor Mitternacht mitteilen zu können, dass Netanjahu nun eine Regierungsmehrheit besitze. Details können noch bis zur Vereidigung vor dem Parlament, die spätestens bis nächsten Mittwoch erfolgen muss, festgelegt werden.

Das Außenministerium, das eigentlich der bisherige Amtsinhaber Avigdor Lieberman weiterführen sollte, will Netanjahu aber vorerst unbesetzt lassen. Lieberman war am Montag überraschend mit seiner Fraktion abgesprungen, was Bennett dazu veranlasst hatte, ultimative Nachforderungen zu stellen.

Zweifel an der Konstellation

Neben Netanjahus rechtskonservativer Likud-Partei, die bei den Wahlen im März 30 Knesset-Mandate erzielt hat, gehören der neuen Koalition die zehnköpfige rechtsliberale Fraktion Kulanu (Wir Alle) an. Dazu kommen Bennetts Nationalisten (8), die orientalisch-religiöse Schas-Partei (7) und die ultraorthodoxe Thora-Partei (6). Damit verfügt die neue Regierung über 61 von 120 Knesset-Sitzen. Israelische Kommentatoren bezweifeln aber, dass es bei dieser Konstellation bleibt. Auch Netanjahu würde sie gerne erweitern, um nicht zu leicht erpressbar sein, sollten einzelne Partner aus der Reihe tanzen. „61 ist eine schöne Zahl, 61 plus ist aber noch besser“, sagte Netanjahu. Daran werde er arbeiten. Gerechnet wird damit, dass der Premier in einigen Monaten Arbeitsparteichef Izchak Herzog ein Angebot macht, in die Koalition einzusteigen. Eine von Bennett verlangte Klausel, die genau das ausschließen sollte, lehnte Netanjahu ab. Herzog, der gemeinsam mit Zipi Livni das Wahlbündnis Zionistische Union führt, hatte im Wahlkampf eine große Koalition mit Netanjahu eine klare Absage erteilt. Wenn erst einmal einige Monate ins Land gestrichen sind, könnte er in dieser Frage womöglich eine neue Entscheidung fällen, ohne allzu viel Gesichtsverlust fürchten zu müssen.

Netanjahu hat zwar eigentlich erreicht, was er wollte: nämlich eine Rechtsregierung, die ideologisch weit weniger widersprüchlich ist als die vorhergehende, in der neben Siedlerlobbyisten auch liberale Friedensbefürworter saßen. Aber das jetzige Kabinett dürfte kaum sein „Dream-Team“ sein – bei so viel Ranküne, wie sie einige Minister gegenseitig hegen. So hieß es im Likud am Mittwoch, Naftali Bennett habe seine Forderungen „erpresst“.

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Israel: Rückschlag für Netanjahus Regierungsbildung

(Bildquelle: Reuters)

Der ultrarechte israelische Politiker Avigdor Lieberman hat einen Eintritt in eine neue israelische Regierung abgelehnt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat damit gleich zwei Probleme mehr.

Die schwierige Regierungsbildung in Israel geht in die entscheidende Phase. Vor Ablauf der Frist am Mittwoch um Mitternacht bemüht sich der konservative Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei Koalitionsverhandlungen um eine regierungsfähige Mehrheit – und erlitt nun einen schweren Rückschlag: Der Vorsitzende der Partei Unser Haus Israel, Avigdor Lieberman, lehnte eine Regierungsbeteiligung ab und legte auch das Amt des amtierenden Außenministers nieder, das er noch bis zur Regierungsbildung ausfüllen sollte.

Lieberman begründete seinen Schritt unter anderem damit, dass Netanjahu nach seinen Informationen eine große Koalition mit dem Mitte-Links-Bündnis anstrebe. Der Vorsitzende des Zionistischen Lagers, Izchak Herzog, lehnt dies allerdings bislang strikt ab. Lieberman galt in der Vergangenheit als Verbündeter Netanjahus, hat ihn allerdings wegen seines angeblich zu zögerlichen Vorgehens im jüngsten Gaza-Krieg scharf kritisiert.

Problem Nummer zwei

Liebermans überraschender Schritt bedeutet, dass Netanjahu zunächst voraussichtlich nur eine schmale rechts-religiöse Koalition mit einer hauchdünnen Mehrheit von 61 von insgesamt 120 Sitzen im Parlament bilden kann. Theoretisch könnte Netanjahu damit zwar regieren, doch er hat noch ein zweites Problem: Der Vorsitzende des potenziellen Koalitionspartners Kulanu, Mosche Kachlon, hat betont, er würde einer solchen kleinen Regierung nicht beitreten.

Bisher hat Netanjahus Likud mit zwei Parteien Vereinbarungen unterzeichnet – der Mitte-Rechts-Partei Kulanu, die mit 10 von 120 Mandaten im Parlament voraussichtlich der größte Koalitionspartner wird, sowie dem streng religiösen Vereinigten Tora-Judentum (6 Sitze). Der Likud verhandelt mit einer weiteren religiösen Partei, Schas (7 Mandate) und der Siedlerpartei Das Jüdische Haus (8 Mandate).

Kulanu-Chef Mosche Kachlon sollte Finanzminister werden. Er wolle Reformen im Wohnungswesen und im Bankensektor vorantreiben und Unterschiede in der israelischen Gesellschaft verringern, kündigte Kachlon nach Angaben seiner Partei und des Likud an.

Auf der ultraorthodoxen Website Kikar HaSchabat hieß es derweil, die Vereinbarung des Likud mit dem Vereinigten Thora-Judentum sehe die Abschaffung geplanter Strafen für Wehrdienstverweigerer vor. Ein im vergangenen Jahr verabschiedetes Gesetz sah vor, dass ab 2017 auch ultraorthodoxe Juden entweder den Wehrdienst oder Zivildienst ableisten müssen. Diese waren bislang davon ausgenommen.

Netanjahus rechtsorientierter Likud war bei der Wahl am 17. März mit 30 Sitzen stärkste Kraft in der Knesset geworden. Vor der Wahl hatte Netanjahu einer Zwei-Staaten-Lösung eine Absage erteilt.

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Israels Armee tötet eine Gruppe Männer an der syrischen Grenze

(Bildquelle: Abir Sultan/pool/epa/keystone)

Die israelische Armee hat an der Grenze zu Syrien eine Gruppe mutmasslicher Terroristen getötet. Die Männer hätten sich am Sonntag auf den Golanhöhen der Grenze mit einem Sprengsatz genähert, mit dem israelische Grenzpatrouillen angegriffen werden sollten, berichtete eine Armeesprecherin. Ein Kampfflugzeug habe mehrere der Angreifer getötet.

Armeesprecher Peter Lerner erklärte, es habe sich um drei oder vier Männer gehandelt, die ihre Bombe östlich des Grenzzauns verstecken wollten, der aber bereits auf israelischem Gebiet liegt.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dankte laut einem Bericht der «Times of Israel» den Soldaten für ihr «schnelles und präzises» Eingreifen.

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Schwierige Regierungsbildung in Israel

(Bildquelle: picture-alliance/dpa)

Israels Ministerpräsident Netanjahu braucht mehr Zeit, um sein Kabinett zusammenzustellen. Beim Streit mit den anvisierten Koalitionspartnern geht es neben dem Regierungsprogramm auch um die Verteilung der Posten.

„Ich räume Ihnen 14 weitere Tage ein, um eine Regierung zu bilden“, sagte Präsident Reuven Rivlin nach einem Treffen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Damit verlängerte er die Frist bis zum 6. Mai. Aus den vorgezogenen Neuwahlen Mitte März war Netanjahus konservative Likudpartei überraschend als Siegerin hervorgegangen und mit der Regierungsbildung beauftragt worden. Das israelische Verfassungsrecht sieht dafür 28 Tage vor. Da diese Frist in Israel wegen der zersplitterten Parteienlandschaft und der vielfach schwierigen Koalitionsbildungen aus vielen Fraktionen selten eingehalten wird, kann der Staatschef den Zeitraum einmalig verlängern.

Netanjahu will eine Koalition aus den beiden konservativen Parteien Likud und Kulanu, den beiden rechtsradikalen Listen Unser Haus Israel und Jüdisches Heim sowie den beiden Fraktionen der ultraorthodoxen Juden schmieden. Gelingt ihm dies, dann verfügt die Koalition über 67 der 120 Knessetsitze.

Finanz- und Verteidigungsressorts sind vergeben

Mit den Ultraorthodoxen und der sozialkonservativen Kulanu hat sich Netanjahu bereits weitgehend geeinigt. Kulanu-Chef Mosche Kachlon hat eine Zusage für das Amt des Finanzministers und weitere zentrale Ausschuss-Posten erhalten, damit dieser die Senkung der in Israel besonders hohen Lebenhaltungs- und Wohnkosten zügig umsetzen kann. Dies ist der einzige Programmpunkt seiner Partei, die zu diesen Wahlen neu gegründet wurde.

Streit gibt es vor allem um die Verteilung weiterer Schlüsselpositionen. Das Verteidigungsministerium will Netanjahu beim Likud halten. Damit müssen sich Avigdor Lieberman, Gründer von Unser Haus Israel, und Naftali Bennett, Chef von Jüdisches Heim, um das Außenamt streiten. Liebermann ist der Amtsinhaber, Bennet war bisher Wirtschaftsminister.

Gelingt Netanjahu bis zum Ende der verlängerten Frist keine Einigung, kann Präsident Rivlin einen anderen Knesset-Abgeordneten mit der Regierungsbildung betrauen.

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Atomgespräche mit Iran gehen in einer Woche weiter

(Bildquelle: AMEPRES/euronews-screen/mag)

Die Atomgespräche mit Iran gehen in einer Woche weiter; das teilte Irans Außenminister mit. Wo das geschehen soll, ist noch unbekannt.

Iran verhandelt mit den fünf Vetostaaten des Weltsicherheitsrats und Deutschland über Art und Umfang seiner Kernforschung.

Anfang des Monats erreichten beide Seiten im schweizerischen Lausanne ein Grundsatzabkommen; Ende Juni soll nun ein endgültiges Abkommen stehen.

Irans Zivilisation sei siebentausend Jahre alt, sagt der Minister bei einem Besuch in Spanien; ein so altes Volk setze man nicht unter Druck, es müsse seine Würde behalten.

Man sei einem Abkommen nahe, so Mohammed Dschawad Sarif, aber diese Mentalität müsse sich noch ändern, damit es besser laufe.

Dass es schlechter laufen würde, wünscht sich Israel. Der Regierungschef hat auch gestern wieder seine Kritik am Atomabkommen mit Iran erneuert.

Auch mit diesem Vertrag könne sich Iran weiterhin Kernwaffen verschaffen, sagt Benjamin Netanjahu. Außerdem bekomme es viel Geld und könne seinen Terrorismus und seine Aggression im Nahen Osten fortsetzen.

Bei den Gesprächen geht es um Irans Atomforschung: Westliche Staaten werfen dem Land vor, es wolle Kernwaffen bauen.

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Israel: Netanjahu zu Putin – «Das gefährdet die Sicherheit der Region»

(Bildquelle: epa/israeli government press office)

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Russlands Pläne zur Lieferung von Luftabwehrraketen an den Iran scharf kritisiert. In einem Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte er, der Schritt werde die Sicherheit der Region gefährden.

Netanjahu warnte auch davor, dass die Aufhebung «Irans Aggressivität in der Region» steigern. Er sei «ernsthaft besorgt». Aus dem Kreml hiess es indes, Putin habe Netanjahu «detailliert die Logik hinter den Schritten von Russlands Führung» erklärt.

Putin hatte am Montag ein fünf Jahre altes Verkaufsverbot für S-300-Systeme an den Iran per Dekret aufgehoben. In einer Mitteilung Netanjahus wurde dies als «direktes Resultat des gefährlichen Abkommens» zwischen Iran, den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland bezeichnet.

In diesem hatten die beteiligten Länder Anfang April vorläufig vereinbart, die Sanktionen gegen Teheran schrittweise aufzuheben, wenn der Iran sein Atomprogramm zurückfährt und unter internationale Kontrolle stellt. Ein endgültiges Abkommen soll bis Ende Juni geschlossen werden.

Mit Blick auf Putins Entscheidung fragte Netanjahu: «Kann irgendjemand noch ernstlich behaupten, der Deal mit Iran verbessere die Sicherheitslage im Nahen Osten?» Auch die USA verurteilten Russlands Entscheidung, während der Iran von einem Schritt hin zu «langfristiger Sicherheit» in der Region sprach.

Das S-300-Abwehrsystem würde Irans Verteidigungskapazitäten deutlich erhöhen.

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Israel erhält weiteres U-Boot aus Deutschland

(Bildquelle: dtj)

Israel bekommt erneut ein hochmodernes U-Boot aus Deutschland geliefert. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nannte das Ganze beim letzten Deal eine „klare Botschaft an unsere Feinde.“

Israel bekommt ein weiteres U-Boot von Deutschland geliefert. . Das geht aus einem Schreiben von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) an den Wirtschaftsausschuss des Bundestags hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Deutschland hat Israel bereits vier U-Boote geliefert, die zu einem Drittel mit deutschen Steuergeldern finanziert werden. Das jetzt genehmigte fünfte U-Boot wurde bereits im April 2013 auf der Werft von ThyssenKrupp Marine Systems in Kiel auf den Namen „Rahav“ getauft – ein Seemonster in der jüdischen Mythologie.

Der Export nach Israel ist umstritten, weil nach Meinung von Experten eine Nachrüstung mit Atomwaffen möglich ist. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte den Erhalt des vierten Boots als „klare Botschaft an unsere Feinde“ bezeichnet. Israel fühlt sich vor allem durch den Iran bedroht.

Die Linke kritisierte die Entscheidungen des Bundessicherheitsrats. „Auch diese Genehmigungen bezeugen, dass Deutschland am Unfrieden in der Welt kräftig verdient“, erklärte Rüstungsexperte Jan van Aken.

Für die Zukunft hat sich Gabriel (SPD) vorgenommen, die Rüstungsexporte zurückschrauben. 2014 genehmigte die von Union und SPD geführte Regierung Lieferungen im Wert von 6,5 Milliarden Euro, 22 Prozent weniger als im Vorjahr. Nach einer aktuellen Studie des Friedensforschungsinstituts Sipri vom März hat China Deutschland inzwischen als drittgrößten Waffenexporteur der Welt abgelöst. Auf den ersten beiden Plätzen liegen weiterhin die USA und Russland. Dem Bundessicherheitsrat gehören neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Gabriel sechs weitere Bundesminister an. Das geheim tagende Gremium ist seit knapp einem Jahr dazu verpflichtet, den zuständigen Wirtschaftsausschuss des Bundestags zeitnah über Exportgenehmigungen zu informieren.

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