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UN bereiten Luftbrücke in den Jemen vor

(Bildquelle: dpa)

Vom ostafrikanischen Dschibuti wollen die Vereinten Nationen eine Luftbrücke in den Jemen einrichten und der Bevölkerung Hilfsgüter zukommen lassen. Dazu müsste Saudi-Arabien jedoch aufhören, den Flughafen in Sanaa zu bombardieren.

Genf – Die Vereinten Nationen wollen über eine Luftbrücke vom ostafrikanischen Dschibuti aus Entwicklungshelfer und Hilfsgüter in den Jemen bringen. Dazu müssten Saudi-Arabien und seine Verbündeten aber die Bombardierung des Internationalen Flughafens der Hauptstadt Sanaa einstellen, forderte der zuständige UN-Koordinator Johannes Van Der Klaauw am Montag in Genf. Die Militärkoalition habe im Laufe der vergangenen Woche die Start- und Landebahnen ins Visier genommen. Sie könnten nun nicht mehr genutzt werden. „So lange die Rollfelder repariert werden, kann kein Flug abheben oder landen.“

Die Zivilbevölkerung leidet zunehmend unter dem Konflikt zwischen Huthi-Rebellen und Anhängern des ins saudiarabische Exil geflohenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi. Die Huthi-Miliz kontrolliert große Teile des Landes, darunter auch Sanaa.

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Hilfe für den Nordirak: Luftbrücke gestartet

(Bildquelle: picture-alliance / AA)

Noch immer flüchten die Menschen im Nordirak vor der Terrormiliz „Islamischer Staat“. Viele sind weiter ohne Schutz und ohne Dach über dem Kopf. Doch wer sich in Sicherheit bringen konnte, braucht nun dringend Hilfe.

Mit Reis und Schüsseln voll Suppe versorgen UN-Helfer die Flüchtlinge am Rande der Stadt Dohuk. Mehr als 80.000 Flüchtlinge leben mittlerweile in der nördlichsten Provinz des Irak. Die Mehrheit gehört zur Religionsgruppe der Jesiden. Über das Sindschargebirge sind sie vor der Terrorbande „Islamischer Staat“ geflohen. Der 14-jährige Zidan musste vor zwei Wochen mit seiner Familie aufbrechen.

„Wir haben alles zurückgelassen und sind in die Berge gegangen“, erzählt er einem Reporter der Agentur AP. „Wir haben uns unter Bäume zum Schlafen gelegt. Wir hatten keine Kleidung, nichts. Wir hatten gar nichts, bis wir hierher kamen.“ Auf dem Weg habe er viele Menschen gesehen, die vor Durst zusammengebrochen seien. „Einige haben uns um Wasser angefleht, aber wir hatten nichts.“

Schutz in Schulen

In der Stadt Dohuk haben sie nun zumindest etwas Schutz und Schatten gefunden. Die meisten Flüchtlinge leben im rohen Beton halb fertiger Bauten oder schlafen in Schulen. Neben Dohuk hat auch die Stadt Zakho nahe der türkischen Grenze zahlreiche Flüchtlinge aufgenommen.

„Die Hälfte aller Schulen hier im Gebiet sind von Flüchtlingen bewohnt“, sagt Freya von Groote vom Kinderhilfswerk UNICEF im ZDF-Interview. „Das heißt, der reguläre Schulbetrieb ist unterbrochen und wir müssen hier Alternativen schaffen. Denn die Menschen werden wohl länger hierbleiben.“

Zuallererst müsse man für sauberes Trinkwasser und funktionierende Toiletten sorgen, so von Groote. An eine baldige Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimat nahe der syrischen Grenze sei nicht zu denken. Denn dort herrscht immer noch Gewalt, auch wenn kurdische Kämpfer zuletzt Geländegewinne vermeldeten und die Terrormiliz vom wichtigen Staudamm bei Mossul vertrieben haben.

Luftbrücke aus Jordanien

Und längst nicht alle Flüchtlinge haben bereits sichere Städte erreicht oder auch nur ein Dach über dem Kopf gefunden wie Zidan und seine Familie. Der Strom an Flüchtlingen aus den umkämpften oder von der Terrormiliz eroberten Gebieten reißt nicht ab. Insgesamt sind im Irak mehr als eine Million Menschen auf der Flucht. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR will deshalb an diesem Mittwoch eine seiner bislang größten Hilfsaktionen starten.

Aus der jordanischen Stadt Akaba soll eine Luftbrücke nach Erbil im Nordirak aufgebaut werden. Vier Tage lang sollen per Jumbo-Jet Zelte, Plastikplanen und Kochutensilien zu den Flüchtlingen gebracht werden. Mit Lastwagenkonvois aus der Türkei und Jordanien sowie über Dubai und den Iran soll im Anschluss weitere Hilfe eintreffen. 500.000 Menschen sollen so Hilfe erhalten.
„Aus der Luft, auf dem Landweg und über See – wir nutzen alle Möglichkeiten um so schnell wie möglich Hilfsgüter zu liefern“, so UNHCR-Sprecher Adrian Edwards in Genf. Die Hilfe solle denjenigen zugute kommen, die sie am nötigsten bräuchten. „Denn nur ein Teil der Menschen lebt bereits in festen Gebäuden und öffentlichen Einrichtungen. Wir versorgen nun auch diejenigen, die kein Dach über dem Kopf haben.“

Medikamente im Gepäck

Dazu sollen bis zu 14 Zeltlager mit Platz für rund 140.000 Menschen aufgebaut werden. Momentan berate das UNHCR mit Vertretern der kurdischen Regionalregierung darüber, welche Orte sich dafür eigneten, so Edwards. Die Hilfsmaßnahmen werden von Dänemark, Deutschland, Großbritannien und weiteren europäischen Ländern finanziert.

Am Montag war ein Transportflugzeug mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung aus Deutschland in der nordirakischen Stadt Erbil eingetroffen. Damit könnten 20.000 Menschen für drei Monate medizinisch versorgt werden, so das Auswärtige Amt in Berlin.

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