Bildquelle: Reuters/Naiyf Rahma

Vormarsch der Huthi-Milizen im Jemen – Kämpfe um Aden

(Bildquelle: Reuters/Naiyf Rahma)

Aden – Im Jemen sind schiitische Milizen in die Vororte der Hafenstadt Aden vorgerückt und haben sich schwere Kämpfe mit Anhängern des dorthin geflohenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi geliefert.

Anwohner berichteten am Montag von gewaltigen Explosionen. Dicke Rauchwolken seien zu sehen. Die im Norden gelegene Hauptstadt Sanaa, die seit längerem von den vom Iran unterstützten Huthi-Milizen kontrolliert wird, war den fünften Tag in Folge Ziel der Luftwaffe Saudi-Arabiens und verbündeter sunnitischer Staaten. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen berichteten, bei einem Luftangriff in dem nördlichen Bezirk Haradh seien mindestens 21 Menschen in einem Flüchtlingslager getötet worden. Das Lager befinde sich in der Nähe einer Militäreinrichtung.

Aden ist die letzte Bastion der Hadi-Fraktion. Der Präsident selbst hatte am Donnerstag das Land verlassen, um an einem Treffen der arabischen Staaten in Ägypten teilzunehmen. Er begleitete den saudischen König Salman in dessen Flugzeug in die saudiarabische Hauptstadt Riad. Von dort ist Hadi bislang nicht in seine Heimat zurückgekehrt.

Anwohner von Dhalea, das nördlich von Aden liegt, berichteten, an der Seite der Huthi-Milizen kämpften auch Anhänger des früheren Präsidenten Ali Abdullah Saleh. Sie hätten ihre Gegner mit Panzern und Artillerie attackiert.

Die Luftangriffe auf Sanaa in der Nacht und bei Tagesanbruch am Montag trafen Einwohnern zufolge die Gegend um den Präsidentenpalast sowie Waffendepots am Rande der Stadt. „Es war eine Höllennacht“, sagte ein jemenitischer Diplomat. Bei den Angriffen am Vortag waren nach Angaben des von den Huthi kontrollierten Gesundheitsministeriums 35 Menschen getötet worden. Eine unabhängige Bestätigung dafür gab es nicht.

Saudi-Arabien und seine Verbündeten hatten am Mittwoch die Angriffe gestartet, um Präsident Hadi im Kampf gegen die vom Erzrivalen Iran unterstützten Milizen zu helfen. Die Regierung in Teheran bestreitet allerdings, die schiitische Miliz, die weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hat, militärisch auszurüsten und zu unterstützen.

Die Huthi gehören zur schiitischen Minderheit im Jemen, die rund ein Drittel der Bevölkerung stellt. Nur vier Jahre nach der Wiedervereinigung des Nord- und des Südjemen 1990 brach der Bürgerkrieg aus.

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reubanner

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