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Nach Waffenruhe wieder Luftangriffe im Jemen

(Bildquelle: AFP/Getty Images/F. Nureldine)

Nach dem Ende der fünftägigen Waffenruhe im Jemen hat die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz ihre Luftangriffe auf Huthi-Rebellen fortgesetzt. Die Forderung nach einer Verlängerung der Feuerpause blieb ungehört.

Ziele der Luftschläge auf Stellungen in der Stadt Aden waren der von den schiitischen Rebellen besetzte Präsidentensitz und ein Stützpunkt von mit den Huthis verbündeten Einheiten, wie Militärvertreter und Augenzeugen berichteten. Die Feuerpause war um 22.00 Uhr MESZ zu Ende gegangen.

Der UN-Sondergesandte Ismail Ould Cheikh Ahmed hatte zuvor bei einem Jemen-Krisentreffen in Riad dazu aufgerufen, die Feuerpause um mindestens fünf weitere Tage zu verlängern. „Wir verlangen die Einstellung aller Kampfhandlungen und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe“, erklärte der mauretanische Diplomat in der saudischen Hauptstadt.

Die Militärallianz unter Führung Saudi-Arabiens hatte die Feuerpause angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Jemen ausgerufen. Sie galt von Dienstagabend bis Sonntagabend.

Hilfslieferungen nicht überall angekommen

Die Luftangriffe waren für diese Zeit ausgesetzt worden, am Boden wurde jedoch auch am Wochenende vereinzelt gekämpft. Dabei wurden etliche Menschen getötet. So kamen bei einem Angriff der Huthi-Rebellen nahe der drittgrößten Stadt Taes nach Behördenangaben in der Nacht zum Sonntag 14 Zivilisten ums Leben. In in der Nacht zuvor waren laut Armee und Einwohnern bereits 26 Rebellen und 14 Soldaten getötet worden.

Während in einigen Teilen Jemens bereits Hilfslieferung eintrafen, warteten die Menschen in Taes weiter auf Nahrung, Treibstoff und medizinische Ausrüstung. „Die humanitäre Hilfe hat Taes noch nicht erreicht“, sagte ein Regierungsvertreter. Auch andere Landesteile blieben vorerst von ausreichenden Hilfslieferungen abgeschnitten.

Ein vom Iran entsandtes Schiff mit Hilfslieferungen erreichte unterdessen trotz Warnungen der USA den Golf von Aden und soll laut iranischen Medienberichten am Donnerstag im Hafen einlaufen. Washington hatte die Besatzung aufgefordert, stattdessen ein UN-Versorgungslager im nahegelegenen Dschibuti anzusteuern. Saudi-Arabien wirft dem Iran vor, die Huthis mit Waffen zu unterstützen. Teheran bestreitet dies.

Huthis boykottieren Krisentreffen

Jemens Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi hatte vor dem Krisenttreffen in Riad erklärt, dieses stehe allen Parteien offen. Während die Huthi-Rebellen die Gespräche boykottierten, hatten Anhänger des 2011 gestürzten Präsidenten Ali Abdullah Saleh ihre Teilnahme zugesagt. Militäreinheiten Salehs zählen zu den Verbündeten der Huthis. Direkte Gespräche mit Saleh wurden aber bereits im Vorfeld ausgeschlossen.

Die sunnitisch-arabische Militärallianz unter Führung Saudi-Arabiens hatte am 26. März Luftangriffe gestartet, um den Vormarsch der schiitischen Huthis zu stoppen und dem nach Riad geflohenen Präsidenten Hadi zurück an die Macht zu verhelfen.

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Jemen/Saudi-Arabien: Huthi-Rebellen beschießen saudische Stadt

(Bildquelle: AMEPRES/euronews-screen/mag)

Huthi-Rebellen haben offenbar vom Jemen aus die südsaudische Stadt Nadschra mit Granatwerfern und Katjuscha-Raketen beschossen. Das meldeten saudische Behörden. Den Berichten zufolge wurden auch Schulen und Krankenhäuser beschädigt.

Der Angriff ereignete sich, während die Mitglieder des Golf-Kooperationsrates in der saudischen Hauptstadt Riad zu ihrem jährlichen Treffen zusammenkamen. Die Politiker aus den sunnitisch geprägten Rats-Staaten wollten über den Konflikt mit den schiitischen Huthis und dem ebenfalls schiitischen Iran sprechen, der die Huthis unterstützt. Außerdem ging es um Teherans Atomprogramm.

Als erster westlicher Regierungschef nahm Frankreichs Präsident Francois Hollande an dem Golf-Treffen teil. Hollande hatte zuvor in Katar einen Deal über den Verkauf französischer Kampfjets vom Typ Rafale an den Golfstaat unterzeichnet.

Saudi-Arabien führt eine Militärallianz gegen die Huthis. “Mehrfach bombardierten”:
Kampfjets der Koalition Stellungen der Huthis am Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.

In der Hafenstadt Aden wiederum liefern sich Milizen seit Tagen Gefechte mit den Huthi-Rebellen. Die Milizen stehen hinter dem nach Saudi-Arabien geflüchteten jemenitischen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi.

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Saudi-Arabien – Werden weiter Huthi-Vormarsch im Jemen stoppen

(Bildquelle: Reuters/Khaled Abdullah)

Washington – Auch nach dem erklärten Ende seiner wochenlangen Luftangriffsoffensive im Jemen ist Saudi-Arabien nach eigenen Angaben entschlossen, weiterhin mit Gewalt einen Vormarsch schiitischer Huthi-Rebellen zu stoppen.

„Wenn die Huthis und ihre Verbündeten sich aggressiv Verhalten, dann wird es eine Antwort geben“, sagte der saudiarabische Botschafter in den USA, Adel al-Dschubeir, am Mittwoch vor Journalisten. Die Streitkräfte seines Landes seien bereit, jeden Vormarsch der Huthis auf die Hafenstadt Aden zu unterbinden.

Am Mittwoch flogen saudiarabische Kampfflugzeuge mindestens zwölf Einsätze im Jemen. Die von dem Königreich geführte arabische Militärallianz hatte am Dienstag erklärt, ihr vierwöchiger Lufteinsatz habe die militärischen Ziele erreicht und werde eingestellt. Jetzt konzentriere sich das Bündnis auf Anti-Terror-Maßnahmen, Hilfen und eine politische Lösung des Konflikts. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon äußerte sich besorgt über die Fortsetzung der Luftangriffe. Er hoffe, dass die Kämpfe so schnell wie möglich beendet würden.

Saudi-Arabien und die USA werfen dem Iran vor, die Huthi-Miliz zu unterstützen, die große Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht und Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi aus dem Land vertrieben hat. Die Regierung in Teheran weist dies zurück.

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Neue Luftangriffe gegen Huthi-Rebellen im Jemen

(Bildquelle: AMEPRES/euronews-screen/mag)

Im Jemen gehen die Luftangriffe der von Saudi-Arabien geführten Militärallianz gegen die schiitischen Huthi-Rebellen weiter. Dieses Video des saudischen Militärs soll die Bombardierung von Stellungen und Waffenlagern der Aufständischen in der Nähe der Hauptstadt Sanaa zeigen.

Dabei wurde nach saudischen Angaben auch ein Sport-Stadion getroffen, das den Huthis als Munitionsdepot gedient haben soll. Die Luftangriffe und die Kämpfe am Boden forderten nach UN-Angaben bisher mehr als 600 Tote. Erstmals seit der jüngsten Zuspitzung des Konflikts vor mehr als zwei Wochen ist ein Flugzeug des Roten Kreuzes in Sanaa gelandet. Die Fracht-Maschine hatte nach Angaben der Hilfsorganisation mehr als 16 Tonnen an Arzneien, Verbandsmaterial, Infusionslösungen und chirurgischen Instrumenten an Bord. Heute wird eine zweite Maschine mit Hilfsgütern erwartet.

In der Hauptstadt demonstrierten Tausende Unterstützer der Huthi-Rebellen gegen die anhaltenden Luftschläge.

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Rotes Kreuz bringt ab Montag Hilfslieferungen in den Jemen

(Bildquelle: AMEPRES/youtube/DW-online-screen/mag)

Genf – Am Montag sollen lebenswichtige medizinische Güter und Helfer in den umkämpften Jemen gebracht werden. Das teilte das Rote Kreuz mit. Man habe dazu die Genehmigung der von Saudi-Arabien angeführten Militärallianz erhalten.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) will am Montag lebenswichtige medizinische Güter und Helfer in den umkämpften Jemen bringen. Man habe dazu die Genehmigung der von Saudi-Arabien angeführten Militärallianz erhalten, teilte das IKRK am Sonntag mit. Geplant sei die Entsendung von zwei Flugzeugen in die Hauptstadt Sanaa. Das IKRK und Russland hatten zuvor eine Unterbrechung der von Saudi-Arabien angeführten Luftangriffe im Jemen gefordert, um humanitäre Hilfe in dem Land leisten zu können und Zivilisten sowie Diplomaten auszufliegen.

Bislang mehr als 500 Tote

Während der seit zwei Wochen andauernden Kämpfe im Jemen sind den Vereinten Nationen zufolge mehr als 500 Menschen getötet worden. Eine von Saudi-Arabien geführte Militärallianz fliegt Luftangriffe gegen die schiitische Huthi-Miliz, die im Jemen die Macht an sich gerissen hat. Die Miliz ist mit Ex-Präsident Ali Abdullah Saleh verbündet, der auch Teile der Armee auf seiner Seite hat. Der jemenitische Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi, der inzwischen nach Saudi-Arabien geflohen ist, hatte die arabischen Staaten zur Intervention aufgefordert. Saudi-Arabien will eine Ausweitung des Einflussbereichs des Iran verhindern. Das schiitische Land gilt als Unterstützer der Rebellen.

Die Huthi-Miliz erklärte am Sonntag ihre grundsätzliche Bereitschaft zu Friedensgesprächen.

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Jemen: Huthis ziehen sich nach Luftangriffen aus Zentrum von Aden zurück

(Bildquelle: Reuters/Mohamed al-Sayaghi)

Aden – Die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz kann mit ihren Luftangriffen im Kampf gegen die Huthi-Rebellen im Jemen offenbar erste Erfolge vorweisen.

Anwohnern zufolge zogen sich die Aufständischen am Donnerstag aus dem Stadtzentrum von Aden zurück. Allerdings hätten die schiitischen Rebellen, die vom Iran unterstützt werden sollen, weiterhin einige Teile der südlichen Hafenstadt unter ihrer Kontrolle.

Die Militärallianz fliegt seit rund einer Woche Luftangriffe gegen die mit dem früheren jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh verbündeten Huthis, um deren Vormarsch zu stoppen. Die Rebellen kontrollieren bereits große Teile des Landes, darunter die Hauptstadt Sanaa. Die Militärallianz will den demokratisch gewählten Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi, der aus dem Jemen geflohen ist, wiedereinsetzen. Überall im Land kommt es mittlerweile zu Kämpfen.

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Was im Jemen wirklich los ist

(Bildquelle: dpa)

Der Konflikt im Jemen wird oft als Stellvertreterkrieg beschrieben. Doch so einfach ist es nicht. In dem Land tobt schon seit Jahren ein schwerer politischer Konflikt, der auch mit Waffen ausgetragen wird.

Relativ unbeachtet von der Weltöffentlichkeit kämpft eine sunnitische Militärallianz im Jemen weiter gegen die Huthi-Milizen. Der Guardian aus London beklagt, dass wie so oft vor allem Zivilisten die Opfer der Kämpfe sind. Zudem vermutet er, dass die „militärische Rivalität zwischen Saudi-Arabien und Iran vermutlich weiter eskaliert, da keinerlei Verhandlungen über eine regionale Sicherheit in Aussicht sind.

Viel wird davon abhängen, wie die USA nach einer Einigung mit Iran bei den Atomverhandlungen die Sorgen ihrer arabischen Verbündeten berücksichtigen. Man sollte immer versuchen, die regionalen Mächte an einem großen Verhandlungstisch zusammen zu bringen.“

Doch ganz so einfach ist es in diesem Fall nicht, schreibt Charlotte Wiedemann in der taz, denn im Jemen gebe es eine politische Auseinandersetzung, die nicht von außen induziert sei. „Von ‚schiitischen Rebellen‘ zu sprechen, wie es die meisten Medien jetzt tun, ist deshalb irreführend.

„Schiitische Moscheen“ kennen nur die Nachrichten

Die Huthi, die sich selbst als Ansar Allah (Verteidiger Gottes) bezeichnen, sind als politisch-soziale Bewegung gegen die Marginalisierung von Jemens Nordwesten entstanden. Während der Revolution zählten sie zu den neuen politischen Akteuren auf der nationalen Bühne, wie die Jugend und die Bewegung des Südens. Gemeinsam verlangten sie die Ablösung der alten korrupten Elite, insbesondere des Clans von Saleh. Er und sein Sohn sollten sich auch für Kriegsverbrechen in der nordwestlichen Stadt Saada verantworten.“

So sei es allerdings nicht gekommen. Der Westen war eben mehr an Stabilität als an einem demokratischen Neubeginn interessiert gewesen. Diese Politik sei gescheitert, weshalb man jetzt lieber von einem religiösen Konflikt spreche.

Zudem führt Wiedemann kundig aus, dass es auch keinen sunnitisch-schiitischen Konflikt im Jemen gebe. Die Huthi seien nämlich Zaiditen, also eine kleine eigenständige muslimische Strömung, die sunnitischen Gruppen wie den sogenannten Mutaliziten nahestehe. Deshalb beteten im Jemen die zaiditisch-schiitischen und die sunnitischen Gläubigen in denselben Moscheen.

„Schiitische Moscheen“ kennen nur die Nachrichten. Ihr Fazit: „Man braucht für die Huthi keine Sympathie zu haben. Zu sehr hat sie die alte jemenitische Krankheit befallen: auf die Waffe setzen und die Waffe sich ihre Verbündeten suchen lassen. Aber der Westen gibt ihnen aus einem anderem Grund nicht die Hand.

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Zehn Armeen gegen eine Miliz – Die Machtverhältnisse im Jemen

(Bildquelle: spiegel online)

Saudi-Arabien plant eine gewaltige Invasion im Jemen – und gibt sich siegesgewiss. Doch wie schlagkräftig ist die sunnitische Militärallianz? Wie werden die Huthi-Milizen Widerstand leisten?

Saudi-Arabiens Königshaus hat von den USA gelernt. Die PR-und Medienpropaganda, die Riads Militäreinsatz im Jemen begleitet, hätte auch aus dem Pentagon kommen können. Sie wirkt wie eine Kopie der Öffentlichkeitskampagne, die das US-Verteidigungsministerium bei den Kriegen im Irak und in Afghanistan gefahren hat.

Die Saudis haben ihrer Mission einen markigen Titel gegeben, «Sturm der Entschlossenheit», der bewusst an die «Operation Wüstensturm» erinnern soll. So nannten die USA ihren Krieg gegen das irakische Regime 1991. Dazu verbreitet das Herrscherhaus in Saudi-Arabien Bilder aus dem Einsatzführungskommando der Armee. Immer im Mittelpunkt: Prinz Mohammad bin Salman, Sohn des erst vor zwei Monaten inthronisierten Königs und mit 34 Jahren der jüngste Verteidigungsminister der Welt.

Wie die USA bei ihren Kriegen im Nahen und Mittleren Osten betont Saudi-Arabien ausdrücklich, dass es nicht allein handelt. Stolz verkündet Riad, an der Spitze einer Allianz aus zehn Staaten zu stehen, die noch dazu von den USA und Grossbritannien unterstützt wird.

Wie schlagkräftig ist das Bündnis, das die Huthi-Rebellen bekämpfen soll?

Saudi-Arabien stellt den Grossteil der Truppen für den «Sturm der Entschlossenheit». 100 Kampfjets sind im Einsatz, zudem eine nicht genau genannte Zahl von Kriegsschiffen. Ausserdem stehen 150’000 Soldaten für eine Bodenoffensive bereit. Damit würden sich zwei Drittel der saudi-arabischen Soldaten an der Invasion beteiligen.

Möglicherweise übertreibt Riad diese Zahlen bewusst, denn eine solch massive Truppenverlegung würde bedeuten, dass die Armee andere Konfliktzonen entblösst – etwa die Grenze zum Bürgerkriegsland Irak, in dem der «Islamische Staat» (IS) grosse Teile kontrolliert. Der IS will das saudische Königshaus stürzen und hat Anschläge gegen die Monarchie angedroht.

Neben Saudi-Arabien soll offenbar Ägypten die Hauptlast des Militäreinsatzes tragen. Nach Angaben aus Kairo bringt das Militär derzeit fünf Kriegsschiffe im Roten Meer in Stellung. Etwa 40’000 Soldaten sollen sich an der geplanten Invasion beteiligen, unterstützt von ägyptischen Kampfjets.

Offenbar plant die Anti-Huthi-Koalition, die Aufständischen von zwei Seiten zu bedrängen: Während die Saudi-Araber von Norden einmarschieren, sollen die Ägypter an den Küsten im Westen und Süden anlanden. Unklar bleibt, woher Ägyptens Staatschef Sisi die Zuversicht nimmt, seiner Armee könnte im Jemen gelingen, woran sie auf der heimischen Sinai-Halbinsel seit Jahren scheitert: Eine islamistische Guerillagruppe militärisch besiegen, die sich mit lokalen Stammeskämpfern verbündet hat.

Die kleineren arabischen Golfstaaten Bahrain, Katar, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate beteiligen sich nach den bisher bekannten Plänen nur an den Luftangriffen gegen die Huthi-Miliz. Gleiches gilt für Jordanien, Marokko und den Sudan. Insgesamt sollen sich damit 185 Kampfjets an der Mission beteiligen. Das ist ein Vielfaches mehr, als im Irak und in Syrien gegen den IS im Einsatz ist.

Als zehnter Staat beteiligt sich Pakistan an der Operation «Sturm der Entschlossenheit». Islamabad unterstützt den Einsatz mit Flugzeugen und Kriegsschiffen. Um welche Arten es sich dabei handelt, und welche Aufgaben sie übernehmen sollen, ist bislang nicht bekannt. Premierminister Nawaz Sharif teilte zudem mit, er prüfe die Bitte Saudi-Arabiens zur Entsendung von Bodentruppen. Pakistan versucht seit Jahren vergeblich im eigenen Land die Taliban militärisch zu besiegen – fühlt sich aber trotzdem zu einem Eingreifen im Jemen berufen.

Wie stark sind die Huthi-Rebellen?

Ein Huthi-Soldat: Teile der Armee stützen die Rebellen. (Bildquelle: Yahya Arhab/epa/keystone)
Ein Huthi-Soldat: Teile der Armee stützen die Rebellen.
(Bildquelle: Yahya Arhab/epa/keystone)

Ein grosses Rätsel ist derzeit die Widerstandsfähigkeit der Huthis und ihrer Verbündeten. Die Schätzungen zur Zahl der Milizionäre schwanken zwischen 30’000 und 100’000. Sie haben in den vergangenen Monaten deutlich aufgerüstet. Zu ihrem Arsenal gehören inzwischen Artilleriegeschütze, Panzerabwehrraketen und schultergestützte Flugabwehrwaffen.

Einen Teil der Waffen haben sie offenbar aus Iran erhalten, vieles erbeuteten sie aber bei ihrem Vormarsch in den vergangenen Monaten. Damit können die Rebellen zwar nicht einer Invasion von 200’000 Soldaten standhalten, sie können die Truppen aber nach dem Einmarsch in einen verlustreichen Guerillakrieg verwickeln.

Die bisherigen militärischen Erfolge der Huthis wären undenkbar ohne ihr taktisches Bündnis mit dem Clan des 2012 abgesetzten jemenitischen Langzeitpräsidenten Ali Abdullah Salih. Dessen Sohn Ahmed befehligte einst die Republikanischen Garden, die Eliteeinheit der Armee. Anfänglich hatte Ahmed Salih dem Nachfolger seines Vaters, Präsident Abd Rabbo Mansur al-Hadi, seine Unterstützung versprochen, doch bald kam es zum Bruch.

Der Sohn des Ex-Diktators scharte mehrere tausend Soldaten hinter sich, darunter Teile der Luftwaffe. Mit ihrer Hilfe drängten die Huthi-Rebellen Präsident Hadi und seine Anhänger immer weiter zurück.

Noch hält die Allianz zwischen Huthis und dem Salih-Clan, doch beide verfolgen langfristig kollidierende Interessen. Beide wollen letztlich die alleinige Macht in Sanaa. Versuche einer Einigung waren schon zu Regierungszeiten von Salih Senior unzählige Male gescheitert. Unter dem Druck der ausländischen Intervention könnte das Bündnis bald zerbrechen.

Zusammengefasst: Insgesamt knapp 200’000 Soldaten und 185 Kampfjets sollen sich unter Saudi-Arabiens Führung an der Militäroperation im Jemen beteiligen.

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Pakistan will Hunderte Landsleute aus dem Jemen evakuieren

(Bildquelle: Reuters/Akhtar Soomro)

Pershawar – Pakistan will Hunderte von Landsleuten aus dem umkämpften Jemen zurück nach Hause bringen.

Dazu würden am Sonntag zwei Großraumflugzeuge entsandt, sagte ein Vertreter des pakistanischen Verteidigungsministeriums. Die saudiarabischen Luftfahrtbehörden hätten dafür grünes Licht gegeben. Saudi-Arabien führt eine Militärallianz an, die mit Luftangriffen die Huthi-Rebellen im Jemen bekämpft.

Pakistan hat sich bislang nicht festgelegt, ob es das Bündnis militärisch unterstützen wird. „Wir haben noch keine Entscheidung getroffen, ob wir an diesem Krieg teilnehmen“, sagte Verteidigungsminister Khawaja Asif am Freitag im Parlament. Im Gespräch mit Reuters ergänzte er, es gehe allenfalls darum, die territoriale Integrität Saudi-Arabiens zu verteidigen. Es bestehe aber keine Gefahr, dass sich sein Land in einen Krieg der Glaubensrichtungen hineinziehen lasse, sagte Asif. Pakistan leidet seit Jahren selbst unter derartigen Konflikten. Militante sunnitische Gruppen haben es auf die schiitische Minderheit abgesehen.

Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen werden vom Iran unterstützt.

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Nigeria: Afrikanische Militär-Allianz meldet Erfolge gegen Boko Haram

(Bildquelle: AMEPRES/euronews-screen/mag)

Truppen aus dem Niger und Tschad haben Erfolge gegen Boko Haram gemeldet. Soldaten aus den Nachbarländern sind seit Montag in den Nordosten Nigerias vorgerückt, um die Dschihadisten zu bekämpfen.

Der nigerianische Bundesstaat Yobe, eine Hochburg der Terroristen, wurde laut Angaben der Militär-Allianz fast vollständig zurückerobert.

“Der Bundesstaat Yobe besteht aus 17 lokalen Distrikten. Mitte des vergangenen Jahres waren zwei davon vollständig an die Aufständischen verloren. Heute kann ich ihnen verkünden, dass wir nur noch eine größere Stadt befreien müssen, um diese beiden Distrikte zurückzuerobern, und das ist Gonori”, so Commander Yusuf von der Militärallianz.

Boko Haram terrorisiert seit 2009 den Nordosten Nigerias. Bei Angriffen und
Attentaten der Gruppe kamen seither mehr als 13.000 Menschen ums Leben, mehr als 1,5 Millionen Menschen sind auf der Flucht vor der Gewalt.

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